Lehre und Lernen im Fokus
Didaktische Anregungen für diversitätssensible, inklusive Lehre
Diversitätssensible Hochschuldidaktik ...
... versucht, allen Studierenden gerecht zu werden und handelt aus dem Bewusstsein heraus, dass soziale Ungleichheiten auch in der Hochschulbildung existieren. Die Verschiedenheit aller Lernenden, z. B. in Bezug auf Kapitalausstattung, Lern- und Lebenserfahrungen oder Kompetenzen, gilt es Ihrerseits im Lehr-/Lernkonzept in geeigneter Weise zu berücksichtigen, und zwar ohne dabei kategorisierend, stereotypisierend und benachteiligend zu handeln.
Einige passende Vorträge dazu:
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Lernrelevante Diversität: Theoretische Eingrenzung und praktische Berücksichtigung in der Lehre
Imke Buss, Leiterin der Abteilung Studium & Lehre an der HS Ludwigshafen, am 8.11.2017
Welche Arten der Diversität sind für Lernprozesse relevant? Wie können Lehrende die Diversität konkret in Lehre und Prüfung berücksichtigen? Was leistet die „Toolbox für gute Lehre in einer diversen Studierendenschaft“, um Lehrende in ihrer Veranstaltungskonzeption zu unterstützen?
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Heterogene Lerngruppen
Christian Hofer, (Senior)Lecturer bei treffpunkt sprachen – Zentrum für Sprache, Plurilingualismus und Fachdidaktik, Universität Graz, am 15.1.2014
Wie schauen konkrete Hilfestellungen für Lehrende bei der Gestaltung von Lehrveranstaltungen mit heterogenen Lerngruppen aus? Wie können Lehrende Prozesse von heterogenen Gruppen steuern und welche methodischen und didaktischen Lernformen können hierbei unterstützen?
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Schublade auf, Vorurteil rein!
Simone Adams, Zentrum für digitales Lehren und Lernen, Universität Graz, am 19.6.2019
Diversitätssensibler und diskriminierungsfreier Unterricht ist ein wesentlicher Bestandteil von guter Lehre. Welche unterbewussten Machtverhältnisse gibt es an der Universität? Wie kann ein diversitätsbewusstes Miteinander in der Lehre gestaltet werden?
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Differenzierung in der universitären Lehre - aber wie?
Michelle Proyer, Assoz.-Professorin für Inklusive Pädagogik am Zentrum für Lehrer:innenbildung an der Universität Wien
Was kann man sich unter Differenzierung in der Lehr- und Prüfungsgestaltung vorstellen? Wie können Lehrende multimodal, das heißt mit verschiedenen Lehr-/Lernmethoden, auf Unterschiede zwischen Studierenden eingehen?
Barrierefreies Studieren mit Beeinträchtigung, Behinderung oder Erkrankung
Als Lehrende sind Sie rechtlich dazu verpflichtet, barrierefreies Studieren zu ermöglichen. Sie agieren bei der Umsetzung barrierefreier Lehre nicht mit „Kulanzen“, „Nettigkeit“ oder „weniger Strenge“, sondern setzen die universitäre Pflicht von barrierefreien Studien um und gleichen bestehende (strukturelle) Nachteile und Barrieren aus. Mit inklusiver Lehre ermöglichen Sie Ihren Studierenden, deren Potentiale zu zeigen und zu entwickeln.
Das Recht auf barrierefreies Studieren gilt für alle Studierenden, aber insbesondere jene mit Behinderung, körperlichen, motorischen, sensorischen bzw. psychischen Beeinträchtigungen, chronischen Erkrankungen, autistischer Wahrnehmung, Lese- und/oder Rechtschreibschwächen, Unfallfolgen, (akuten) Verletzungen und Ähnlichem. Je nach Beeinträchtigung, Behinderung und/oder Erkrankung kann der Bedarf variieren und beispielsweise Folgendes bedeuten:
- Prüfungsadaptionen: z. B. abweichende Prüfungsmethoden und -orte
- Frist- und Zeitverlängerungen: z. B. Abgabefristen, Prüfungsdauer
- Studienassistenz
- Flexibilität bei Prüfungsleistungen und Anwesenheit
- barrierefreies Lernmaterial bzw. Aufzeichnungen
- folgenloses Abmelden von Lehrveranstaltungen und/oder Prüfungen
Das Zentrum Integriert Studieren bietet Studierenden mit Behinderung und Beeinträchtigung einige solcher Angebote und steht auch Ihnen für Beratung zur Verfügung.
Falls Sie sich noch weiter in das Thema Ableismus bzw. ableismuskritische Lehre vertiefen möchten, finden Sie hier Anregungen:
In diesem Vortrag von Eva Egger-Zeidner, Leiterin der Psychologischen Studierendenberatung Graz, und Barbara Levc, Leiterin des Zentrums Integriert Studieren der Universität Graz, vom 24.1.2018 wird adressiert, welche „nicht sichtbaren“ Behinderungen bei Studierenden auftreten und welche Unterstützungsmöglichkeiten eine gleichberechtigte Teilnahme am Lehr- und Prüfungsbetrieb ermöglichen. Welche Angebote wären wünschenswert und auch sinnvoll und welche rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es dafür?
In diesem Video erklären Simone Adams und Manuel Feldbaumer von der Uni Graz, warum digitale Barrierefreiheit (an der Hochschule) ein wichtiges Thema ist und wie sie mit einfachen Schritten umgesetzt werden kann.
Sensibel bezüglich Gender & sozialer Herkunft
Während genderbezogene Gleichstellungsarbeit an Universitäten eine lange Tradition hat und im Universitätsgesetz verankert ist, gibt es bis dato bezüglich der sozialen Herkunft oder Position keine derartigen rechtlichen Möglichkeiten, sehr wohl aber eine Nationale Strategie zur Sozialen Dimension. Insofern ist für die Uni Graz ist die Umsetzung gendersensibler und klassismuskritischer Didaktik von großer Bedeutung.
Konkrete Anregungen dazu finden Sie in diesen Videos und Materialien:
- CLASSroom reflection, Vortrag am 30.3.2022 von Susanne Kink-Hampersberger und Lisa Scheer
- Lehr-/Lernmaterialien zu sozialer Herkunft und Klassismus (Word, OER)
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Gendersensible Didaktik in der universitären Lehre: Verortung, Nutzung und Fallen, Vortrag am 16.5.2018 von Michael M. Kurzmann und Lisa Mattischek
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Gendergerechte Sprache im universitären Alltag - Leitfaden für Lehrende (PDF, nicht barrierefrei)
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Leitfaden zur Bildgestaltung (PDF, nicht barrierefrei)
Was Sie auch interessieren könnte:
Nicht nur an der Uni Graz wird zum Thema diversitätssensible Hochschuldidaktik gearbeitet. Auch an anderen Unis wurden in letzter Zeit zahlreiche nützliche Ressourcen erstellt.
Mit Diversität, Machtverhältnissen und Inklusion beschäftigt sich der Hochschullehre-MOOC, der an der Uni Wien entstanden ist. Er fokussiert auf die Hochschuldidaktik und kann kostenlos als Selbstlernkurs absolviert werden.