Studentische Diversität verstehen
Diversität ...
... bezieht sich auf Unterschiedlichkeiten zwischen Menschen. Wesentliche Dimensionen von Diversität sind:
- Gender,
- soziale Herkunft,
- Race,
- Alter,
- Dis_Ability/BeHinderung,
- Nationalität,
- Religion,
- Sprache,
- sexuelle Orientierung,
- Weltanschauung und
- Sorgepflichten.
Diversität ist zunächst eine Zustandsbeschreibung, die sich auf menschliche Vielfalt allgemein sowie die Vielfalt der Lebensgestaltungen und -realitäten Ihrer Studierenden bezieht. Manche haben Care-Verpflichtungen, sie sind unterschiedlich alt, manche haben eine (unsichtbare) Behinderung oder Beeinträchtigung, ihre sozialen Herkünfte und Positionen variieren usw. Sie werden sich in der einen oder anderen Diversitätsdimension von Ihnen unterscheiden und damit auch das Studieren, das Lehren und Lernen, universitäre Bildung und Ausbildung aus anderen Positionen heraus betrachten als Sie als Lehrperson.
Diversität ...
... meint aber implizit noch mehr und kann mit folgenden Machtverhältnissen verbunden werden:
- Sexismus
- Heteronormativität
- Rassismus
- Klassismus
- Ableismus
- Ageismus u.v.m.
In diesem Verständnis verweist Diversität auf die in unserer Gesellschaft existierenden sozialen Ungleichheiten und strukturellen Diskriminierungen. Diese Machtverhältnisse strukturieren den Hochschulsektor genauso wie andere Bereiche und bedingen, dass Studierende die Uni ganz unterschiedlich erleben und wahrnehmen: Manche fühlen sich als ganze Personen willkommen und wertgeschätzt, verstehen die akademische Sprache und blicken rasch durch die bürokratischen Abläufe. Andere wiederum haben keine Vorbilder, die ihnen ähnlich sind, können nicht alles aus ihrem Alltag erzählen und haben jede Menge Hürden und Herausforderungen zu bewältigen. Die meisten erleben Privilegierung in manchen und Benachteiligungen in anderen Situationen.
Zentrale Begriffe und Zusammenhänge
In diesem Einführungsvideo erklärt Lisa Scheer, was unter Diversität zu verstehen ist, was das mit sozialer Ungleichheit und mit Bias zu tun hat. Das Video wurde im Zuge der AntiBias-Awarenesskampagne an der Uni Graz erstellt und ist nicht barrierefrei.
Andrea Platte von der Technischen Hochschule Köln erklärt in diesem Video detailliert, wie in der Hochschule sowohl Inklusion als auch Exklusion auf der Ebene der Strukturen, der Kulturen und auch der Praktiken eingeschrieben sein können. Es stammt aus dem MOOC "Hochschullehre: inklusiv & divers".
Machtverhältnisse im Hochschulalltag
In diesen Videos werden die einzelnen, mitunter zusammenhängenden Machtverhältnisse theoretisch und anhand von Beispielen erklärt.
SDG steht für sexualisierte Diskriminierung und Gewalt. Was genau damit sowie mit Sexismus gemeint ist, ob es SDG an der Hochschule gibt und welche Folgen sie für die Betroffenen hat, erläutert Christina Fischer-Lessiak in diesem Video.
In diesem Video erläutert Barbara Levc, PH-Professorin und Leiterin des Zentrums Integriert Studieren der Uni Graz, wie Sexismus und Ableismus zusammenwirken und wie sich diese Intersektionalität im (Hochschul-)Alltag manifestiert.
Was die Begriffe trans, transgender, inter*, intergeschlechtlich und nicht-binär bedeuten, die für die Vielfalt an Geschlechteridentitäten stehen, erklärt in diesem Video Sophie Whybrew von der Kunstuni Graz.
Wie sich das mit den vorschnellen, unreflektierten Annahmen über andere Personen im Alltag zutragen kann und welche Rolle die Intersektionalität von Gender und Religion dabei spielen kann, wird in diesem Video von Mevlida Mešanović und Eva Wenig gezeigt.
Mögliche Herausforderungen für die psychische Gesundheit beim Studieren und Arbeiten sowie Überlegungen zur Unterstützung von psychischer Gesundheit haben für dieses Video Christina Fischer-Lessiak und Lisa Scheer ausgearbeitet.
In diesem Video von Christina Cortolezis, Thomas Klebinder, Cordula Weitgruber und Daniel Zivkocić wird gezeigt, wie es gelingen kann, Studierende mit anderen Augen zu sehen und gängige Bewertungen zu hinterfragen.