Lehr-Lern-Konzepte
Der Lehrveranstaltungstyp ist durch das Curriculum vorgeschrieben und stellt somit eine wichtige Rahmenbedingung für das Handlen im Lehren dar. Es steht Lehrenden an der Universität Graz allerdings frei, verschiedene Lehr-Lern-Konzepte in ihrer Lehrveranstaltung ein- und umzusetzen.
Je nach Lehrveranstaltungstyp lassen sich unterschiedliche Lehr-Lern-Konzepte mehr oder weniger gut durchführen. So eignen sich praxis- und anwendungsorientierte LV-Typen besser für die Durchführung von problembasiertem oder projektorientiertem Lernen; forschungsbasiertes Lernen ist eher im Kontext von forschungsorientierten LV-Typen sinnvoll, usw. Die Entscheidung für oder gegen ein Lehr-Lern-Konzept sollte aber vor allem von den festgelegten Lehr-Lern-Zielen abhängig gemacht werden.
Nachfolgend erhalten Sie eine Übersicht zu den gängigsten Lehr-Lern-Konzepten und erfahren, wie diese an der Universität Graz verstanden und umgesetzt werden. Klicken Sie jeweils auf den Titel, um weitere Informationen und Ressourcen einsehen zu können.
Lehr-Lern-Konzepte
Digitale Lehre
Der Begriff digitale Lehre hat mit der COVID-19-Pandemie neue Bedeutung erlangt. In einer modernen Hochschullehre ist der Einsatz von digitalen Medien de facto nicht mehr wegzudenken. Dazu gehören vielfältige Anwendungsszenarien wie beispielsweise die Präsentation von Lerninhalten mit Hilfe digitaler Medien (Präsentationsfolien, Video, Audio), die Bereitstellung von Materialien in digitaler Form über ein Lernmanagementsystem (an der Universität Graz primär Moodle), die Abhaltung einer Videokonferenz, das kollaborative Arbeiten in Echtzeit mithilfe von Online-Texteditoren, oder der Einsatz von Audience Response Systemen im Hörsaal.
Aber auch Studierende setzen zunehmend digitale Tools ein, sei es bei der Erstellung von Medienprodukten als Teilleistung, in der Organisation ihrer Notizen und Unterlagen, oder in der Kommunikation mit Lehrpersonen und Kommiliton:innen. Digitale Werkzeuge bringen dabei zahlreiche Vorteile, wie z.B. die nachhaltige Nutzung und Adaptierung von Lehr-/Lernmaterialien, einfachere Zusammenarbeit (auch zeit- und ortsunabhängig), neue Möglichkeiten für Feedback und vieles mehr. Neben technischen Kompetenzen um diese Werkzeuge gewinnbringend einsetzen zu können, sind manche Formen der digitalen Lehre zu Beginn natürlich zeitaufwändig. Im Zentrum jeden Einsatzes seitens von Lehrpersonen soll jedenfalls die Zielgruppe und deren (digitale) Kompetenzen stehen sowie die Frage, ob und wie die intendierten Lernziele mit den jeweiligen digitalen Werkzeugen erreicht werden können (Stichwort: Constructive Alignment).
Ressourcen zum Thema:
Online-Lehre
Online-Lehre ist Lehre im virtuellen Raum (entweder synchron, d.h. gleichzeitig und in Echtzeit, oder asynchron, d.h. zeitversetzt), die ohne physische Anwesenheit an der Hochschule stattfindet. Bei einer synchronen Variante der Online-Lehre finden Lehrveranstaltungseinheiten z.B. über ein Videokonferenzprogramm statt. Bei asynchronen Einheiten liegt der Fokus auf dem autonomen Lernen der Teilnehmer:innen; dementsprechend entscheiden sie selbst, wann sie welche Inhalte bearbeiten. Diese Inhalte können von aufgenommenen Vorlesungsvideos vonseiten der Lehrperson bis hin zu kollaborativen Lernaufgaben oder Diskussionsbeiträgen mithilfe eines Learning-Management-Systems reichen. Eine weitere Unterscheidung wird bei der Online-Lehre hinsichtlich betreuter und unbetreuter Angebote vorgenommen. Bei ersteren übernimmt die Lehrperson unter anderem Aufgaben der E-Moderation und liefert Lernenden kontinuierliches Feedback sowie Unterstützung. Bei unbetreuten Online-Lernangeboten erfolgt die Bearbeitung individuell. Massive Open Online Courses (MOOCs) sind Beispiele für reine Online-Lernangebote, die sowohl betreut als auch unbetreut ablaufen können.
Ressourcen zum Thema:
- Kurzanleitung "E-Tivities: Online-Arbeitsaufträge mit Struktur"
- iMooX.at - frei zugängliche und offen lizenzierte Online-Kurse (Massive Open Online Courses)
Blended Learning
Blended Learning bedeutet im Kern, dass traditioneller Präsenzunterricht mit digitalen bzw. virtuellen Lehr-/Lernszenarien didaktisch sinnvoll verknüpft bzw. kombiniert wird. Hierbei können Lehrpersonen zum einen ihren Präsenzunterricht mit dem Einsatz von Lernplattformen kombinieren, den physischen Seminarraum oder Hörsaal also um eine virtuelle Komponente erweitern und somit mit einem virtuellen Lernraum umrahmen. Alternativ dazu ist es möglich, die Phasen der Präsenzlehre tatsächlich mit Phasen von (a/synchroner) Online-Lehre abzuwechseln. Blended Learning hat sowohl für Lernende wie auch für Lehrende Vorteile, beispielsweise hinsichtlich Flexibilität und Vielseitigkeit. Um sicherstellen zu können, dass die Lernziele erreicht werden, ist es für Lehrpersonen notwendig, Rahmenbedingungen vorzugeben und Lernprozesse, insbesondere in den Onlinephasen, zu begleiten. Der nachfolgende Use Case befasst sich mit der Planung, Gestaltung und erfolgreichen Durchführung solcher Szenarien.
Ressourcen zum Thema:
Flipped Classroom
Im Gegensatz zum traditionellen Frontal-Unterricht, wo Inhaltsvermittlung primär im Seminarraum und Hörsaal stattfindet, appelliert das „umgedrehte Klassenzimmer“ des Flipped Classroom an die Selbstständigkeit von Studierenden, sich die Inhalte in einer “Vorbereitungsphase” selbst anzueignen. Präsenz- bzw. Unterrichtsphasen werden anschließend genützt, um zu unterstützen und vertiefend zu lernen bzw. Kenntnisse und Fertigkeiten zu üben. Die Flipped-Classroom-Methode kann für die Dauer einer gesamten Lehrveranstaltung zum Einsatz kommen, was anfänglich aufwändig sein kann, oder für einzelnen Unterrichtseinheiten. Die Planung benötigt in beiden Fällen im Vorfeld eine gründliche didaktische Analyse der Lehrveranstaltung. Es sollte berücksichtigt werden, bei welchen Lernphasen und Inhalten man den Teilnehmer:innen die erforderliche Selbstständigkeit zutraut. Eine wichtige, vorab zu klärende, Frage ist dabei: Können damit die angestrebten Lehr- und Lernziele in den Vorbereitungsphasen erreicht werden? Flipped Classroom, im Hochschulbereich auch oft „Inverted Classroom“ genannt, ist an sich keine neuartige Unterrichtsmethode. Durch den Einsatz digitaler Medien eröffnen sich aber neue Methoden und Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung, die in dem nachfolgenden Use Case beschrieben werden.
Ressourcen zum Thema:
Hybrid-Lehre
Unter Hybrid-Lehre wird primär das zeitgleiche Unterrichten von einer Gruppe in physischer Präsenz vor Ort und von einer zweiten Gruppe bzw. von einzelnen Studierende in virtueller Form verstanden. Es gibt bisher keine eindeutige Definition und umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Konzepte. Das Grundprinzip ist jedenfalls, dass es zu einer Mischung von Lehrformaten kommt und analoge mit digitalen Lehr- und Lernumgebungen verbunden werden. Der Einsatz kann pragmatisch sein, z.B. um einzelnen Lernenden, die nicht vor Ort sein können, trotzdem die Teilnahme zu ermöglichen oder um externe Vortragende virtuell in die Lehrveranstaltung zu integrieren. Hybrid-Lehre kann aber auch auf didaktischen Überlegungen basieren, z.B. um in kleineren Gruppen arbeiten zu können, um digitale Kompetenzen oder andere 21st-Century-Skills zu fördern. An der Universität Graz sind de facto sämtliche Hörsäle und die meisten Seminarräume so ausgestattet, dass Hybrid-Settings grundsätzlich durchführbar sind. Zusätzlich gibt es noch mehrere sogenannte Medienwägen, das sind mobile Videokonferenz-Anlagen, die reserviert und für Hybrid-Settings ausgeliehen werden können.
Ressourcen zum Thema:
- Informationen über die AV-Technik für Hybrid-Lehre im Intranet (Medienwägen)
- "Hybrid Lehre: Potenziale der Mischung von Lernformaten" Use Case von eCampus
- Anleitung für Studierende: Dokumentation bei Hybrid-Lehre (Unterstützung der Lehrperson)
- Anleitung für Studierende: Moderation bei Hybrid-Lehre (Unterstützung der Lehrperson)
Selbstgesteuertes Lernen
Lernende erarbeiten sich bestimmte Inhalte selbstorganisiert, in einer selbst gewählten Reihenfolge und im eigenen Tempo mit oder ohne Vorgabe von Lern- und Arbeitsmaterialien. Online-Selbstlernkurse oder MOOCs (Massive Open Online Courses) können dieser Lehr-Lern-Form dienlich sein.
Problemorientiertes/Problembasiertes Lernen
Problembasiertes Lernen oder problemorientiertes Lernen ist eine studierendenzentrierte Lehr- und Lernform, bei der sich der Lernprozess durch die Bearbeitung von Problemstellungen bzw. das Lösen von Problemen gestaltet. Studierende bearbeiten die Problemstellungen selbstständig, aber angeleitet und begleitet durch die Lehrperson. Selbstgesteuertes Lernen und Erarbeiten von Inhalten spielen eine zentrale Rolle, um das Wissen aufzubauen, das zur Lösung der Probleme benötigt wird.
Ressourcen zum Thema:
- Aufzeichnung High Noon - Didaktik zu Mittag: Problembasiertes Lernen zur Förderung kritischen Denkens bei den Studierenden (uniTUBE-Video)
Forschungsnahes Lernen und Lehren
Forschung und Lehre sind an Universitäten eng miteinander verbunden. Konkret gibt es vier mögliche Interrelationen:
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Forschungsgeleitetes Lehren (research-led teaching): Aktuelle Forschungsergebnisse beeinflussen die Curriculumsgestaltung bzw. die Auswahl der Lehrinhalte.
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Forschungsorientiertes Lehren (research-oriented teaching): Vermittlung von Methoden und Fertigkeiten für das wissenschaftliche Arbeiten an Studierende.
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Forschungsbasiertes Lernen/Forschendes Lernen (research-based teaching): Die Lehrveranstaltung folgt dem Ablauf eines Forschungsprozesses.
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Forschungsinformiertes Lehren (research-informed teaching): Forschungserkenntnisse zu Lehr-Lern-Prozessen finden Anwendung in der Hochschullehre bzw. die eigene Hochschullehre wird von Lehrenden selbst erforscht (Scholarship of Teaching and Learning).
Ressourcen zum Thema:
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Aufzeichnung High Noon - Didaktik zu Mittag: Forschungsgeleitete Lehre - Anspruch oder Widerspruch in der Massenuniversität? (uniTUBE-Video)
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Aufzeichnung High Noon - Didaktik zu Mittag: Zum Konzept "Forschungsnahe Lehre" (uniTUBE-Video)
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Aufzeichnung High Noon - Didaktik zu Mittag: Praxisbeispiele forschungsgeleiteter Lehre an der Uni Graz (uniTUBE-Video)
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Aufzeichnung High Noon - Didaktik zu Mittag: Studierenden das eigene wissenschaftliche Denken und Handeln begreifbar zu machen (uniTUBE-Video)
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Aufzeichnung Tag der Lehre 2012: Maßnahmen zur Förderung forschungsgeleiteter Lehre – ein Praxisbericht aus der Universität Wien (uniTUBE-Video)
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Aufzeichnung Tag der Lehre 2012 - Professionalität durch forschungsgeleitete Lehre (uniTUBE-Video)
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Aufzeichnung Tag der Lehre 2012 - Forschen(d) Lehren und Lernen – Impulse für die Entwicklung forschungsgeleiteter Lehre (uniTUBE-Video)
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Forschendes Lernen (PDF-Download, Nexus Impulse für die Praxis)
Projektorientiertes Lernen
Projektorientiertes Lernen/Projektarbeit meint das selbstständige Bearbeiten einer Aufgabe oder eines Problems durch eine Gruppe von der Planung über die Durchführung bis zur Präsentation des Ergebnisses. Die Lernenden handeln dabei eigenverantwortlich und möglichst kreativ.
Projektorientiertes Lernen erfordert in der Regel kooperatives und kollaboratives Lernen und ist Ausgangspunkt für weitere Lehr-Lern-Konzepte, wie etwa Service Learning oder Challenge-Based Learning.
Ressourcen zum Thema:
- Aufzeichnung High Noon - Didaktik zu Mittag: Wie Gruppenarbeiten besser gelingen können (uniTUBE-Video)
Kooperatives/Kollaboratives Lernen
Durch die Zusammenarbeit mit anderen Erkenntnisse und Ergebnisse zu generieren, steht im Zentrum des kooperativen und kollaborativen Lernens. Beide Lernformen können etwa in Projekten, Arbeitsgemeinschaften und allen Formen von Gruppenarbeiten zum Tragen kommen.
Beim kooperativen Lernen steht das gemeinsam zu erreichende Ergebnis im Vordergund. Dieses kann in der Regel durch Arbeitsteilung erreicht werden, sodass die einzelnen Lernenden zunächst unabhängig voneinander arbeiten können und am Ende ihre Beiträge zu einem Ganzen zusammenfügen.
Kollaboratives Lernen erfordert ständige Interaktion und Zusammenarbeit zwischen den Lernenden, da eine Einzelperson nicht ohne die Beiträge von anderen arbeiten kann. Somit steht der gemeinsame Lern- und Arbeitsprozess im Mittelpunkt und weniger das Endprodukt. Kollaboration wird als Schlüsselkompetenz zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen in Beruf und Gesellschaft gewertet (Future Skills).
Ressourcen zum Thema:
- Aufzeichnung Tag der Lehre 2015 - Keynote: Kooperatives Lehren und Lernen im System Hochschule - konzeptionelle und praktische Zugänge (uniTUBE-Video)
- Aufzeichnung EWCA Concerence 2022 - Keynote: Collaborative Writing as a Way to Empower Students (uniTUBE-Video)
Interdisziplinäres Lernen
Interdisziplinäres, also fächerübergreifendes Lernen bedeutet, dass Lernende Informationen, Daten, Methoden, Werkzeuge, Perspektiven, Konzepte und/oder Theorien von anderen - nicht verwandten - Disziplinen integrieren, um Produkte zu erstellen, Phänomene zu erklären oder Probleme zu lösen. Das Arbeiten und Lernen erfolgt dabei auf eine andere Art und Weise als innerhalb einer einzelnen Disziplin.
Ressourcen zum Thema:
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Aufzeichnung Tag der Lehre 2013: Studierende interdisziplinäres Arbeiten lehren - theoretische Grundlagen, konkrete Erfahrungen und empirische Daten (uniTUBE-Video)
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Aufzeichnung Tag der Lehre 2013: Potenziale und Herausforderungen interdisziplinärer Studien am Beispiel des Masters "Political, Economic and Legal Philosophy" (uniTUBE-Video)
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Aufzeichnung Tag der Lehre 2013: Inter- und transdisziplinäre Lehre - Erfahrungen aus dem Bereich der Umweltsystemwissenschaften (uniTUBE-Video)
Service Learning
Service Learning ist eine Lehr-/Lernform, die auf das gesellschaftliche Engagement der Studierenden hin ausgerichtet ist. Studierende wenden in Service-Learning-Projekten theoretisches Wissen praktisch in Zusammenarbeit mit einer gemeinnützigen Einrichtung an.
Ressourcen zum Thema:
Weitere Informationen zum Konzept und zur Umsetzung von Service Learning an der Universität Graz finden Sie
- in der Beispiel-Sammlung an Service-Learning-Projekten (Link)
- auf der Service-Learning-Website des Instituts für Wirtschaftspädagogik (Link)
- im Aircampus-Podcast "Lernen für uns alle" (Link)
- im Foliensatz "Service Learning - Lernen durch Verantworung" (PDF-Download, Tag der Lehre 2014)
- im Workbook "Service Learning" (PDF-Download, Publikation des Projekts ENGAGE STUDENTS)
Haben Sie Fragen oder Interesse ein Service-Learning-Projekt umzusetzen? Elisabeth Hillebrand-Augustin (Lehrentwicklung/Lehr- und Studienservices) steht Ihnen gerne zur Verfügung.
Challenge-Based Learning
Challenge-Based-Learning ist ein relativ neues Konzept in der Hochschullehre, das die interdisziplinäre Bearbeitung einer authentischen, lokal oder global relevanten Herausforderung (challenge) vorsieht. Die konkrete zu bearbeitende Fragestellung wird von Lehrperson(en) und Studierenden sowie evtl. externen Partnern gemeinsam festgelegt. Passend zur gewählten Challenge arbeiten die (interdisziplinären) Teams an Recherchen, Problemstellungen, Projekten, Simulationen oder auch Experimenten, um die Fragestellung lösen zu können. Die Lehrperson begleitet die Studierenden während der Arbeitsphase und stellt den Arbeitsfortschritt sicher.
Der Abschluss eines Challenge-Based-Learning-Prozesses besteht darin, einen konkreten Handlungsvorschlag zur Lösung der Herausforderung darzulegen, z.B. in Form eines wissenschaftlichen Artikels, eines Blogbeitrags, einer Kampagne oder einer öffentlichen Präsentation. Wenn möglich, sollte die ausgearbeitete Lösung auch tatsächlich von den Studierenden oder von eventuell involvierten Partner-Organisationen umgesetzt werden.
Ressourcen & Weiterbildungsmöglichkeiten zum Thema:
- MOOC (Massive Open Online Course) zum Thema Challenge-Based-Learning (Link), erarbeitet im Rahmen der europäischen Hochschulallianz ARQUS
Gamification
Gamification in der Lehre bedeutet, Lernprozesse durch Spielelemente auf motivierende Weise anzuregen. Dabei geht es jedoch nicht, wie beim Game-Based-Learning, um die Produktion oder den Einsatz eines Spiels an sich, sondern vielmehr um die Ergänzung der Lehre durch einzelne spielerische Aspekte. Mit Punkten, Ranglisten oder Badges können Teilnehmer:innen motiviert werden, die Aufgaben zu erledigen und damit auch die festgelegten Lehr- und Lernziele zu erreichen. Gamification kann mit externen Tools, aber auch ganz einfach durch das Hinzufügen von Aktivitäten in Moodle, erreicht werden. Passende Elemente in Moodle sind beispielsweise die Abschlussverfolgung mit einer Fortschrittleiste und diverse H5P-Aktivitäten, die Lerninhalte mit interaktiven Spielelementen anreichern. In Präsenzveranstaltungen eignen sich auch manche Audience Response Systeme um Lernende, z.B. mit Quizzes, spielerisch zu aktivieren und Lernfortschritte zu überprüfen.
Ressourcen zum Thema:
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Nachhaltiges Denken, Forschen und Handeln hat an der Universität Graz einen hohen Stellenwert. Mit Bezug auf die Lehre bedeutet Nachhaltigkeit, die von den Vereinten Nationen festgelegten Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) in der Lehre zu berücksichtigen und die Lernenden dazu zu befähigen, sich an den gesellschaftlichen Gestaltungsprozessen für eine nachhaltige Entwicklung beteiligen zu können.
Ressourcen und Weiterbildungsmöglichkeiten zum Thema:
- Aufzeichnung High Noon - Didaktik zu Mittag: Bildung für Nachhaltige Entwicklung (uniTUBE-Video)
- Aufzreichnung High Noon - Didaktik zu Mittag: Nachhaltigkeit begreifbar machen (uniTUBE-Video)
- Zertifikat Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (Link)
Future Skills/Das 4K-Modell
Die Idee, Lernende auf die Herausforderungen der zukünftigen Arbeitswelt vorzubereiten und Ihnen die dafür nötigen Kompetenzen zu vermitteln, besteht schon seit mehreren Jahrzehnten. In unterschiedlichen Modellen wurde versucht, Kernkompetenzen zu definieren, über die Absolvent:innen unabhängig von Disziplin und akademischem Grad jedenfalls verfügen sollen.
Eines der bekanntesten Modelle ist das sogenannte "4K-Modell", das durch die US-amerikanische Organisation Partnership for 21st Century Learning (P21) erarbeitet wurde. Es sieht die Kompetenzen Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und Kritisches Denken als die zentralen "Future Skills", die oft auch als "21st Century Skills" bezeichnet werden.
Ressourcen zum Thema:
- Aufzeichnung High Noon - Didaktik zu Mittag: Das 4K-Modell und die 21st Century Skills in der Lehre (uniTUBE-Video)
- Aufzeichnung Tag der Lehre 2022 - Keynote: Kritisches Denken fördern (uniTUBE-Video)
- Aufzeichnung High Noon - Didaktik zu Mittag: Problembasiertes Lernen zur Förderung kritischen Denkens bei den Studierenden (uniTUBE-Video)
- Handreichung Das 4K-Modell. Impulse für eine kompetenzorientierte Lehre (PDF-Download)